Information für Mitsegler

Information für Mitsegler

speziell für diejenigen von euch, die noch nie auf einer Segeljacht Urlaub verbracht haben, soll diese kurze Einweisung einen kleinen Überblick geben, über das, was euch dort erwartet.

 

Grundsätzlich:

Segeln auf einer Segeljacht gleicht in etwa einem Campingurlaub bzw. Urlaub mit dem Wohnmobil. Der Komfort ist eingeschränkt. Aufgrund der Enge ist es notwendig, rücksichtsvoll und ohne Launen die Tage zu genießen. Man hat an Bord zwar eine eigene Koje zusammen mit einem Mitsegler in einer Kajüte, aber da ist man auch nicht »privat«. Auf Anweisung des Skippers müssen z. B. die Luken zugemacht werden – und dann geht der damit Beauftragte in deine Kajüte und erledigt das – ohne Beachtung deiner »Privatsphäre«.

Segeln ist Aktivurlaub. Jeder ist eingeladen (das ist auch gewünscht), sich aktiv am Bordleben zu beteiligen. Jeder kann/darf auch mal das Schiff steuern, Segel setzen, usw.

 

Der Skipper:

Er ist – auch vom Gesetz her – der einzig Verantwortliche für das Schiff und die Crew. Er/Sie können die Verantwortung auch nicht auf einen kompetenten (z. B. erfahrenen Scheininhaber) Mitsegler übertragen. Daher hat der Skipper auch die alleinige Kompetenz, unabdingbare Anweisungen zu geben (sofern sie für das Wohlergehen der Crew und des Schiffes sind). Diesen Anweisungen ist auch Folge zu leisten.

Wohin die Reise geht, was wir so unter Tags unternehmen, entscheidet die Crew – nur Fragen der Sicherheit sind von Seiten des Skippers nicht verhandelbar.

Während der Reise müssen die Pässe zusammen mit den Schiffspapieren versorgt werden (für den Fall einer Kontrolle) – ihr bekommt daher am Ende der Reise eure Pässe wieder retour, solange bleiben sie zusammen mit den Schiffspapieren im Kartenschrank.

 

Hygiene an Bord:

Wir haben in der Regel zwei Nasszellen an Bord, in denen sich Toiletten, Duschen und Waschbecken befinden. Für die Toilette gilt – alles, was den Körper verlässt, verlässt auch das Schiff durch die Toilettenspülung. Alles, was von außen kommt (Toilettenpapier, Hygieneartikel), wird separat entsorgt (zusammen gerollt und ins Meer oder in der Marina in einen Mistkübel geworfen). Falls ihr das (was von aussen kommt) ins Bordklo spült, wird dieses mit Sicherheit verstopfen – und ihr müsst das dann auch selber wieder reparieren. 

Mit Wasser (Dusche, Waschbecken) bitte sparsam umgehen. Wir haben nur einen beschränkten Wasservorrat zur Verfügung.

Beim Geschirrspülen bitte nur kurz das Wasser laufen lassen bzw. in das Becken laufen lassen und dort spülen.

Hinweis: nach dem Baden im Meer mit der Aussendusche kurz abduschen. Ein Handtuch, dass mit Salzwasser benetzt wurde, trocknet die ganze Woche nicht mehr!

 

Energie an Bord:

Wenn wir in einer Bucht ankern und keine Möglichkeit haben, an Land mit einer Steckdose unser Bordnetz zu versorgen, sind wir von der Energie her eingeschränkt. Es müssen dann möglichst wenig »Lampen« eingeschaltet werden bzw. müssen wir ggf. auch Kerzen verwenden.

 

Sicherheit:

Die Yachten, mit denen wir unterwegs sind, können grundsätzlich nicht kentern. Selbst wenn sich ein Boot horizontal aufs Wasser legen sollte, würde es sich wieder aufrichten (kommt aber eh nicht vor!).

Allerdings wird das Boot bei mehr Wind »krängen«, d.h., dass wir eine Schräglage einnehmen. Das ist im ersten Augenblick ungewohnt – keine Angst – das ist vollkommen gefahrlos! So eine richtige Gaudi macht es erst, wenn z.B. die Rehling (das Geländer an Bord) schon schon fast im Wasser ist. Machen wir aber eh nicht, falls ihr euch unwohl fühlt – ist aber absolut sicher! Wir haben alle erdenklichen Sicherheitsausrüstungen an Bord.

Zum Thema »Sturm«: Falls uns unerwarteter Weise ein Sturm überraschen sollte, so ist das auch kein Problem – unser Schiff hält Stürme aus, die wir gar nicht erleben wollen ;-) – wir werden in so einem Fall nur keinen Hafen anlaufen, da es sicherer ist, Stürme auf See abzuwettern.

 

Backschaft & Co.:

Unter »Backschaft« versteht man diejenigen, die für den Tag in der  Küche eingeteilt sind. Die machen das Frühstück, die Jause, wenn’s gewünscht wird auch ein ordentliches Mittag- oder Abendessen, gehen einkaufen usw.

Das ist ein wenig Arbeit – wir helfen eh zusammen – daher wird die Backschaft täglich gewechselt (ausser, es finden sich Freiwillige).

 

Disziplin:

Wir sind ja alle erwachsen und gut drauf – gerade deswegen muss auf ein paar wenige wichtige Sachen hingewiesen werden.

Der Bereich um den Kartentisch (dort, wo sich Funkgerät und Elektronik vom Schiff befinden) ist absolut tabu!!! Dort hantieren nur Personen, die sich mit diesen Dingen auskennen! Ein unbedacht gedrückter Knopf dort kann einen sinnlose und sehr teure Rettungsaktion auslösen, die wir nicht mehr stoppen können.

Das Gleiche gilt für die EPIRB (Seenotbake – Gerät, Handhabung und Funktion zeigt euch der Skipper) – das ist kein Spielzeug (sieht aber so aus)! Aktivierung kann man nicht rückgängig machen.

 

Wir wünschen euch einen lustigen Segeltörn


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